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Let it grow! Wie du eine nachhaltige Grundlage für dein Wachstum schaffst



Zarte Knospen an den Bäumen, erste warme Sonnenstrahlen, fröhliches Vogelgezwitscher: Der Frühling ist sichtbar, spürbar, hörbar. Die Medien berichten zwar davon, dass der Frühling auf sich warten lässt, aber wenn wir genau hinschauen ist es anders. Es ist teilweise noch frostig und trotzdem erwacht die Welt aus dem Winterschlaf. Die Natur nimmt sich jedoch ihre Zeit dafür. Sie lässt sich nicht in ihrem Rhythmus stören, nur weil ein Datum im Kalender den Frühlingsbeginn ankündigt. Genauso dürfen wir uns diese Zeit geben.


Wir spüren, dass mit dem Frühling auch wir erwachen. Wir fühlen uns energiegeladener und sind bereit, neue Projekte anzugehen. Wir werden aktiver, entschlacken den Körper, lassen neue Ideen keimen, entstauben das Fahrrad, joggen durch Parks oder graben Beete um. Alles kommt wieder in Bewegung, fängt an zu sprießen und zu gedeihen. Da steigt die Lust, eigene Veränderungsprozesse anzugehen und Wachstum möglich zu machen, oder nicht?


Manchmal jedoch spüren wir genau diese Kraft und den Tatendrang nicht. Es ist okay, wenn du von diesem Frühlingserwachen noch nichts in dir spüren kannst. Vielleicht macht es dich traurig, weil du dich erschöpft und kraftlos fühlst. Der Winter hat seine Spuren hinterlassen. Es fehlt die Aussicht und Klarheit, wie es weitergehen soll. Es macht dich wütend, weil du nicht die Möglichkeit hast, deine Projekte und Veränderungen so anzugehen, wie du es möchtest. Es irritiert dich, weil du nicht weißt, woher der plötzliche Energieschub kommen soll und du dich eigentlich nach Erholung sehnst. Du hast gedacht, wenn Frühling ist, dann bin ich wieder energiegeladener. Dann kann ich Neues angehen. Dann geht es mir wieder gut. Dann ernähre ich mich wieder gesünder. Dann mache ich wieder Sport. Schließlich ist jetzt verdammt nochmal Frühling und alle freuen sich so darüber!


Lass diese Gefühle zu. Die Welt um uns herum wird auch nicht auf einen Schlag bunter. Es ist ein langsamer, achtsamer Prozess. Tiere und Pflanzen haben sich Monate der Ruhe und des Rückzugs gegönnt, stärken sich erst im Inneren, um dann die Energie ins Außen zu tragen. Frag dich einmal, wie das im Winter bei dir war. Hast du geruht? Oder hast du gearbeitet und vielleicht parallel Kinder im Homeschooling begleitet? Hast du dich fremdbestimmt durch einen Virus gefühlt? Hast du Ohnmacht oder Unruhe verspürt, statt Erholung? Hast du teilweise im Autopilot oder unter Druck Aufgaben erledigt, die anstanden? Hast du im Haus umgebaut und umgeräumt, weil die trüben, kalten Tage sich dafür so gut eignen? Nehme dir einen Augenblick Zeit zu reflektieren, wie die Wintermonate für dich waren.


In diesen Punkten unterscheiden sich die Abläufe bei uns Menschen von denen in der Natur. Es ist schön, wenn wir dem Rhythmus folgen können und in der kalten Jahreszeit einen Gang zurückschalten, es uns gemütlich machen und mit gutem Essen der Seele und der Hüfte schmeicheln. Aber wir können nicht in gleichen Ausmaß ruhen, wie die Natur und achten oft nicht auf einen nachhaltigen, wohltuenden Wechsel zwischen Ruhe, Aktivität und Wachstum. So fehlt dir dann die Energie, die du jetzt gerne spüren würdest. Gerade dann, wenn der Frühling kommt, macht sich eine lähmende Müdigkeit und Unzufriedenheit breit.


Wenn du für dich merkst, dass dir Kraft und Leichtigkeit fehlen, dann ist das ein gutes Zeichen. Denn du kannst wahrnehmen, dass etwas nicht stimmig ist. Du hörst in dich hinein und spürst eine Dissonanz zwischen deinem Erleben und den Erwartungen, wie du dich eigentlich jetzt fühlen solltest. Erwartungen von außen und an dich selbst. Wenn du das für dich spürst, bist du weiter, als die meisten, die sich einfach den Frühlingsbeginn als Datum setzen, um genau jetzt in Bewegung zu kommen. Du bist weiter, weil du dich nicht Frühlingsgefühlen hingibst, die für dich nicht passend sind. Du bist weiter, weil du deinen eigenen Rhythmus erkennst. Es zeigt, dass du bereit bist zu erkunden, was du brauchst, um wahre Energie freizusetzen und nachhaltigen Wachstum möglich zu machen.


Wie kann es also gelingen, dass du trotzdem wieder mehr Lebendigkeit in dir spüren kannst? Dass du in deine Kraft findest? Komme zunächst mit dir selbst auf achtsame und selbstfürsorgliche Weise in Kontakt. Dadurch erkennst du, was dir gerade fehlt, welche Gedanken und Gefühle sich in dir regen und welche Grundlage du schaffen möchtest, um anschließend die Dinge in Angriff nehmen zu können.


Hier ein paar Ideen für dich:


  • Let it go before you grow. Lass los. Vergleiche dich nicht mit anderen, denn du weißt gar nicht, ob sie sich nicht eigentlich auch kraftlos fühlen. Bleib bei dir.

  • Nehme deine Gefühle wahr. Nehme sie an. Es gibt keine positiven oder negativen Gefühle. Sie alle sind Teil von dir. Kämpfe nicht dagegen an, weil du denkst, sie sind falsch oder du bist falsch. Sei neugierig und überlege: Was genau macht mich traurig? Was macht mich wütend?

  • Schreibe auf, was dich bewegt. Regelmäßiges Schreiben, am besten mit einem Stift auf Papier, kann dir helfen zu erkennen, was dich bedrückt oder was dir im Wege steht, um zu wachsen und aufzublühen. Es reichen wenige Zeilen, in denen du deine aktuellen Gefühle aufschreibst.

  • Komme in Kontakt mit der Natur. Nimm dir Zeit für einen Spaziergang und nehme mit allen Sinnen wahr, was die Natur dir zu erzählen hat. Sie hat ihren eigenen Rhythmus und du auch. Das Gras wächst ja auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Öffne dich. Sprich mit einem guten Freund oder Familienmitglied, der oder die dir gut zuhört, bei dem oder der du dich zeigen kannst, so wie du bist. Deine Ehrlichkeit kann dazu führen, dass sich auch der andere zeigt und es entsteht eine neue Tiefe eurer Beziehung. Eine gute Basis für (gemeinsames) Wachstum.

  • Lass dich begleiten. Es schafft Klarheit, deine Gefühle auszusprechen und jemanden an deiner Seite zu haben, der dich darin unterstützt, Gefühle und Gedanken neu zu sortieren. Den Raum bietet zum Beispiel ein Coaching. Es dient dazu, dass du zunächst wahrnimmst und benennen kannst, was du als unstimmig empfindest, um anschließend in die Energie zu kommen, die du dir wünschst.

  • Atme. Nehme am Morgen am besten noch vor dem Aufstehen ein paar tiefe, bewusste Atemzüge. Mache das auch während des Tages immer wieder mal. Im Anschluss stelle dir die Frage: Wie geht es mir gerade? So kommst du in Kontakt mit dir selbst.


Die Natur geht ihren eigenen Weg und genau das wünsche ich dir auch. Manchmal lassen sich neue Wege im Frühling leichter gehen. Manchmal aber auch nicht. Starte mit Geduld und Selbstmitgefühl. Wie bei einer Saat, die du pflanzt, frage, was du als Grundlage für dich brauchst, um anschließend zu wachsen und zu reifen. Erkunde das Tempo und die Ruhepausen, die für dich stimmig sind. So kannst du eine bewusste Balance schaffen. So kannst du gedeihen und aufblühen. So kannst du in deine eigene Schöpferkraft kommen und den Frühling in deinem Herzen spüren.

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